Indikatoren für soziale und Governance-Resilienz

Bei der Beurteilung der sozioökonomischen Belastbarkeit konzentrieren sich Forscher typischerweise auf die Messung der sozialen Verwundbarkeit. Diese ist ein Maß für die Fähigkeit einer Gemeinschaft, Schocks und Belastungen für Lebensunterhalt und Wohlbefinden standzuhalten. Sie wird anhand von drei Komponenten gemessen: ref
- Belichtung
- Sensitivität
- Anpassungsfähige Kapazität
Exposition und Sensibilität bestimmen die möglichen Auswirkungen, die ein System erfahren könnte. Anpassungsfähigkeit ist die Fähigkeit der Gemeinschaft, mögliche Auswirkungen abzumildern. Alle diese Faktoren bestimmen die Gesamtverwundbarkeit.

Makrelenfischer auf den Seychellen. Foto © Jason Houston
Messung sozioökonomischer Verwundbarkeit
Indikatoren für sozioökonomische Resilienz variieren je nach Kontext (d. h. Riffressource, von der die Gemeinschaft abhängig ist) und Verfügbarkeit von Informationen (d. h. wer für die Beantwortung der Umfrage zur Verfügung steht). Beispielsweise empfehlen Thiault et al. 2021 Indikatoren, die in bestimmte Domänen (Erklärungskategorie) für jede der drei Kernkomponenten sozialer Verwundbarkeit passen: Exposition, Sensibilität und Anpassungsfähigkeit. Beispiele sind:
Ausdruck:
- Dürrehäufigkeit
- Sturmhäufigkeit
- Extreme Hitzeereignisse im Meer
Empfindlichkeit:
- Anteil der Einkünfte aus der Tätigkeit
- Ernährungsabhängigkeit
- Identität und Stolz
Anpassungsfähige Kapazität:
- Ausrüstungsvielfalt
- Informationszugang
- Gemeinschaftsinfrastruktur
Messung der Belastbarkeit von Governance-Systemen
Die Belastbarkeit einer Verwaltungsstruktur hängt mit allen rechtlichen, sozialen, wirtschaftlichen und politischen Vorkehrungen zusammen, die zur Verwaltung einer Riffressource getroffen wurden. ref Ebenso wie die sozioökonomische Resilienz sind auch die Indikatoren für die Resilienz staatlicher Regierungsführung kontext- und ressourcenspezifisch.
So werden in einer aktuellen Übersicht von Mason et al. aus dem Jahr 2021 Indikatoren für die Governance-Resilienz der Fischerei im Kontext des Klimawandels vorgestellt, die in vier große Bereiche gegliedert sind:
- Flexibilität – die Fähigkeit, sich an soziale und/oder ökologische Veränderungen anzupassen
- Organisation – die Struktur des Managementprozesses
- Lernen – die Fähigkeit, neues Wissen aufzunehmen und anpassungsfähig zu sein
- Handlungsfähigkeit – die Fähigkeit einer Führung, auf das kollektive Interesse hinzuarbeiten
Ausführlichere Informationen zu Indikatoren und wichtigen Überlegungen zur Messung der Belastbarkeit sozioökonomischer und Governance-Systeme von Korallenriffgemeinschaften finden Sie unter Einführung in das Korallenriffmanagement Onlinekurs Lektion 4: Bewertung und Überwachung von Riffen.